Krieg ist gewaltsam, Krieg ist gemeinschaftsbildend. Der geteilten Kriegserfahrung im Zweiten Weltkrieg wird eine erhebliche Integrationskraft für die sowjetische ‚Völkerfamilie‘ zugeschrieben. Doch wie sich Sowjetbürger*innen mit dem sowjetischen Projekt identifizierten, konnte sehr unterschiedlich ausfallen. Zugleich erfuhren nicht-slawische Gruppen immer wieder Gewalt und Ausgrenzung, Territorialkonflikte zwischen ‚Bruderrepubliken‘ schwelten weiter. So mag der Zusammenbruch der Sowjetunion wenig erstaunen. Doch fragt sich zugleich, welche Faktoren das Regime über Jahrzehnte stabil hielten. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.