Sam Peckinpah wäre am 21. Februar 100 geworden. Wie zu seiner Lebenszeit steht sein Werk, u.a. The Getaway, Straw Dogs, Pat Garrett and Billy the Kid, unverändert unter dem Generalverdacht der Gewaltverherrlichung. In seinem Meisterwerk The Wild Bunch etwa werden das Töten und Massaker geradezu wie ein Ballett choreographiert.
Dominik Kuhn, unter dem Pseudonym „Dodokay“ als Comedian bekannt, wird im Gespräch mit Markus Raab, ehemaliger Reutlinger Kulturamtsleiter (1996-2003), die filmischen Techniken des Regisseurs Peckinpah auf ganz ersthafte Weise unter die Lupe nehmen. Auf dieser Basis soll Raabs zweiter Blick abgesichert werden, der völlig anderes offenbart: Peckinpah beschreibe auf dem Hintergrund der Abenteuergeschichte eines Westerns den Moment, in dem im ehemals freien wilden Westen der Kapitalismus die Weltbühne betritt, alles ändert und einen unaufhaltsamen Siegeszug beginnt; Gier und Technisierung und eine dazu passende Moral werden Schluss machen mit der menschlichen Freiheit. Demgegenüber steht eine Bande von Outlaws ohne Moral zwar, aber mit Ethos, die dies erkennt und die ein letztes Mal in freier Entscheidung die Konsequenz zieht.